Menschenrechtsverteidiger*innen und Journalist*innen in Mexiko sind weiterhin systematischen Angriffen ausgesetzt. Mindestens sechs Journalist*innen und 24 Menschenrechtler*innen, sieben Frauen und 23 Männer, wurden 2020 im Land aus Motiven ermordet, die mutmaßlich mit der Ausübung ihrer Menschenrechtsarbeit und ihres Rechtes auf freie Meinungsäußerung in Zusammenhang standen.
Das „Zentrum für Gerechtigkeit und Internationales Recht“ (Cejil, Centro por la Justicia y el Derecho Internacional) hat gemeinsam mit anderen Organisationen den Bericht „Situation der Verteidigung der Menschenrechte und der freien Meinungsäußerung in Zeiten von COVID-19“ erarbeitet. Dieser geht davon aus, dass sich die Bedingungen für die Menschenrechtsverteidiger*innen und Journalist*innen im Zuge des gesundheitlichen, ökonomischen und sozialen Notstandes, den die Pandemie verursacht hat, verschärft haben.
Einerseits ist die Verteidigung der Menschenrechte und der freien Meinungsäußerung angesichts der von der mexikanischen Zentralregierung sowie den Bundesstaats- und Kommunalregierungen ergriffenen Maßnahmen, die Menschenrechte einschränken oder sie verletzt haben, dringlicher denn je. Gleichzeitig sind die Attacken gegen Menschenrechtler*innen und Journalist*innen intensiver und vielschichtiger geworden. Aufgrund der Notwendigkeit, Abstandsregelungen und Quarantänemaßnahmen einzuführen, können beide Gruppen ihre Schutzstrategien und -instrumente nur noch begrenzt anwenden.
Die spanischsprachige Version in voller Länge findet sich hier.