Strategien mexikanischer Journalist*innen gegen Drohungen und Gewalt
Gemeinsame Online-Veranstaltung von Amnesty International, Brot für die Welt, Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko und Ökumenisches Büro München, in Kooperation mit Reporter ohne Grenzen
Mit Ausschnitten aus dem Film „Silence Radio“
Wann: Freitag, 26. März 2021
Uhrzeit: 18.30 bis 20.00 Uhr (MEZ), 11.30 Uhr Mexiko
Anmeldung unter: https://us02web.zoom.us/webinar/register/WN_svLVD0XnSL-q7hXHoSp1EQ
Stream ohne Anmeldung: facebook – @DMRKMexiko (Spanisch) – @oeku.buero (Deutsch)
Mexiko gehört zu den gefährlichsten Ländern für Journalist*innen weltweit. Nirgendwo wurden im vergangenen Jahr mehr Medienschaffende ermordet. Sie sind besonders gefährdet, wenn sie über Drogenkartelle, Korruption oder Machtmissbrauch berichten.
Die Journalist*innen Miroslava Breach und Javier Valdez wurden aufgrund ihrer Recherchen zu Drogenhandel und Politik im Jahr 2017 unabhängig voneinander ermordet. Ihre Fälle stehen emblematisch für die Gefährdungslage kritischer Journalist*innen in Mexiko. Es ist der intensiven Fallarbeit der mexikanischen Menschenrechtsorganisation Propuesta Civica zu verdanken, dass die Morde teilweise aufgeklärt und Gerichtsurteile gesprochen wurden – eine Seltenheit im mexikanischen Kontext der Straflosigkeit.
Aufgrund ihrer Recherchen zu einem Korruptionsfall um den früheren Präsidenten Enrique Peña Nieto erhielt auch die bekannte Journalistin Carmen Aristegui Morddrohungen. Im März 2015 wurden sie und ihre Mitarbeitenden auf Druck der Regierung von ihrem Arbeitgeber MVS Radio entlassen. Um weiterhin ihrer Arbeit nachgehen und kritisch berichten zu können, bauten Aristegui und ihr Team eine eigene Nachrichtenplattform auf. Die Regisseurin Juliana Fanjul erzählt die Geschichte in dem Dokumentarfilm „Silence Radio“, der ab dem 15. April in deutschen Kinos laufen soll.
Warum werden Journalist*innen in Mexiko ermordet? Was tut der mexikanische Staat, um sie zu schützen und die Verantwortlichen für die Übergriffe zur Rechenschaft zu ziehen? Welchen Beitrag leistet der staatliche Schutzmechanismus? Und wie gehen Journalist*innen selbst mit der Situation um?
Darüber wollen wir sprechen mit:
- Carmen Aristegui, Journalistin
- Sara Mendiola, Direktorin der Menschenrechtsorganisation Propuesta Cívica
- Lucía Lagunes, Direktorin der feministischen Nachrichtenagentur CIMAC
Moderation: Carola Hausotter (Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko) und Christoph Kuhlmann (Brot für die Welt)
Die Veranstaltung wird simultan übersetzt (Spanisch-Deutsch).