Pressemitteilung: Die Suche muss intensiviert werden

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Vor einem Jahr verschwanden in Mexiko Antonio Díaz und Ricardo Lagunes. Angehörige und Menschenrechtsorganisationen fordern die Einrichtung eines internationalen Suchmechanismus.

Pressemitteilung von Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko und Koalition gegen Verschwindenlassen

Berlin, 11. Januar 2024. Seit einem Jahr fehlt von den Menschenrechtsverteidigern jede Spur. Am 15. Januar 2023 verschwanden der Umweltaktivist Antonio Díaz Valencia und der Anwalt Ricardo Lagunes Gasca im mexikanischen Bundesstaat Colima. Am selben Tag hatten sie auf der Gemeindeversammlung von Aquila, im benachbarten Bundesstaat Michoacán, über ihre Rechte bei den Wahlen für die lokalen Repräsentationsstrukturen informiert. Im Zuge der vorgesehenen Wahlen spielten die Forderungen nach gerechten Zahlungen für den Eisenerzabbau eine wichtige Rolle. In Aquila betreibt das transnationale lateinamerikanisch-europäische Stahlunternehmen Ternium mit Sitz in Luxemburg die Mine „Las Encinas“.

Die Familien der Verschwundenen fordern, die Suche deutlich zu verstärken und einen internationalen Suchmechanismus einzurichten. Angehörige haben diesen Vorschlag Vertreter*innen des mexikanischen Staates während einer Anhörung vor der Interamerikanischen Menschenrechtskommission (CIDH) in Washington unterbreitet. Dem schließt sich auch Víctor Hugo López Rodríguez vom mexikanischen Menschenrechtsnetzwerk Red TDT (Todos los Derechos para Todas y Todos) an: „Angesichts der Untätigkeit der mexikanischen Behörden ein Jahr nach dem gewaltsamen Verschwinden von Antonio Díaz und Ricardo Lagunes unterstützen wir die Forderung der Angehörigen, einen internationalen Mechanismus einzurichten. Die Unterstützung durch unparteiische Expert*innen und fortschrittliche Technologie könnte es ermöglichen, die beiden Verschwundenen schnell zu finden“, erklärt der Exekutivdirektor des Netzwerks.

„Die deutsche Bundesregierung sollte die konsequente Suche nach den beiden verschwundenen Menschenrechtsverteidigern und die Einrichtung eines internationalen Mechanismus ebenfalls unterstützen“, sagt Françoise Greve, Koordinatorin der Deutschen Menschenrechtskoordination Mexiko. „Ein solcher Mechanismus könnte auch in anderen Fällen zum Einsatz kommen und die Suche nach den mittlerweile mehr als 110.000 Verschwundenen erleichtern.“

Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die bedrohliche Situation und den mangelnden Schutz von Menschenrechtsverteidiger*innen, den passiven Umgang mit dem weit verbreiteten Verbrechen des Verschwindenlassens und die seit Jahrzehnten bestehende Straflosigkeit in Mexiko. Obwohl im vorliegenden Fall mittlerweile zwei Personen verhaftet wurden, konnten weder die Polizei noch die Nationale Suchkommission (CNB) den Verbleib von Díaz und Lagunes ermitteln.

Der Schutz von Menschenrechtsverteidiger*innen, die sich für Umweltrechte einsetzen, ist seit Langem besonders unzureichend. Seit Dezember 2006 sind mindestens 93 Umweltschützer*innen Opfer von Verschwindenlassen geworden.

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Ansprechperson:

Tobias Lambert, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko,

Tel: +49 (0)157 – 71 73 08 93 / presse@mexiko-koordination.de

Die Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko ist ein Netzwerk von:

Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat, Amnesty International Deutschland, Brot für die Welt, CAREA e.V., Initiative Mexiko (INIMEX), México vía Berlin e.V., Mexiko-Initiative Köln/Bonn, Misereor, Missionsprokur der deutschen Jesuiten, Franziskaner Helfen, Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V., Pacta Servanda e.V., Partner Südmexikos e.V., pax christi Kommission Eine Welt, Promovio e.V., Welthaus Bielefeld, Zapapres e.V.

Die Koalition gegen Verschwindenlassen wird getragen von:

Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst, Carea e.V. Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko, Elisabeth-Käsemann-Stiftung, Instituto Colombo-Alemán para la Paz – CAPAZ, Nürnberger Menschenrechtszentrum, Ökumenisches Büro München, Partner Südmexikos e.V

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