Factsheet: Gewaltsames Verschwindenlassen

Die Angehörigen der 43 verschwunden Studenten aus Ayoptzinapa fordern seit 2014 Aufklärung und Gerechtigkeit. Foto: Ginnette Riquelme / CIDH, CC BY 2.0

Es war ein Staatsverbrechen. Mitte August erklärte die Wahrheitskommission zum Fall Ayotzinapa in ihrem vorläufigen Bericht, dass Vertreter*innen verschiedener Institutionen an dem gewaltsamen Verschwindenlassen der 43 Studenten im September 2014 beteiligt waren. Hinweise darauf, die Studenten lebend wieder zu finden, gebe es keine. Für die Angehörigen ist dies eine schlimme Nachricht. Bisher galt, dass die Studenten unter der Prämisse gesucht wurden, sie könnten noch leben. Ayotzinapa ist ein emblematischer Fall, der für das Schicksal vieler Verschwundener in Mexiko steht. Doch es ist bei Weitem nicht der einzige.

Im Mai dieses Jahres überschritt Mexiko eine symbolische Marke: Seitdem gelten offiziell mehr als 100.000 Personen als verschwunden. Bereits während des „schmutzigen Krieges“ der Regierung gegen linke und oppositionelle Gruppierungen ab Ende der 1960er Jahre kam es zu gewaltsamem Verschwindenlassen. Doch mehr als 98 Prozent der Fälle sind seit 2006 zu verzeichnen, als der damalige Präsident Felipe Calderón den Drogenkartellen den Krieg erklärte und dadurch die Gewalt eskalierte.

Zum Internationalen Tag der Opfer des Verschwindenlassens veröffentlicht das Netzwerk „Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko“ ein Factsheet, um die Hintergründe der Situation darzulegen.

Lesen Sie hier das gesamte Factsheet und die Pressemitteilung.

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