Wir trauern um Harald Ihmig

Harald Ihmig (Foto: José López)

Menschenrechte in Mexiko waren ihm ein großes Anliegen: Von der Gründung der Deutschen Menschenrechtskoordination Mexiko im Jahr 2000 bis 2013 gehörte Harald Ihmig unserem Netzwerk aktiv an. Als Mitarbeiter von FIAN und Professor der Evangelischen Fachhochschule für Soziale Arbeit und Diakonie in Hamburg machte er sich stets dafür stark, die Menschenrechtsarbeit stärker an den wirtschaftlichen, sozialen und Kulturellen Rechten (WSK) auszurichten und möglichst eng mit Basisinitiativen zu kooperieren.

Nachhaltig setzte er sich auch für Menschen ein, die er persönlich kennengelernt hatte – seien es Betroffene in Mexiko oder Personen in seinem Umfeld. Der Mut und kämpferische Einsatz der Menschenrechtsverteidiger*innen für ihre Anliegen haben ihn angespornt und immer wieder aufs Neue motiviert. Er brachte diese Fälle in die Organisationen und Netzwerke ein, in denen er mitwirkte. Darüber hinaus gründete er neue Zusammenhänge wie den Rechtshilfefonds Digna Ochoa oder die Initiative Mexiko (INIMEX), die bis heute Teil der Menschenrechtskoordination Mexiko ist. Vor allem im Rahmen der Romero- und Lateinamerikatage in Hamburg organisierte Harald gemeinsam mit INIMEX und anderen lokalen Organisationen wie Zapapres über Jahrzehnte zahlreiche Veranstaltungen mit.

Zu den Fällen, die ihm sehr am Herzen lagen, zählt die Unterstützung und die jahrelange Zusammenarbeit mit der kleinbäuerlichen Organisation Campesinos Ecologistas de la Sierra de Petatlán y Coyúca de Catalán (OCESP) im Bundesstaat Guerrero. Besonders beeinflusst hat ihn die Ermordung der Rechtsanwältin Digna Ochoa am 19. Oktober 2001. Noch zwei Wochen zuvor war er mit ihr in der Sierra de Petatlán unterwegs, um die Campesinos Ecologistas zu besuchen. Erfolgreich insistierte er, als Zeuge von der mexikanischen Staatsanwaltschaft vernommen zu werden, um der These entgegenzutreten, Digna Ochoa habe Selbstmord begangen.

Harald machte sich stetig für den Frieden stark. Seit 2014 engagierte er sich in der Hamburger Initiative gegen Rüstungsexporte, die sich unter anderem dem Fall der illegal nach Mexiko exportierten Sturmgewehre von Heckler & Koch widmete und Aufklärung sowie eine Bestrafung der Verantwortlichen forderte.

Harald fehlt als Mensch und unermüdlicher Kämpfer für Menschenrechte.

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