Für die mexikanische Zivilgesellschaft war 2024 ein einschneidendes Jahr: Am 2. Juni fanden die umfangreichsten Wahlen in der Geschichte des Landes statt und die Mexikaner*innen haben eine neue Präsidentin gewählt. Auf Claudia Sheinbaum, die am 1. Oktober ihr Amt antrat, warten nun große politische Herausforderungen: Die Menschenrechtslage der zweitgrößten Volkswirtschaft in Lateinamerika bleibt schlecht. Das Land hat eine der höchsten Gewaltraten weltweit und Straflosigkeit ist weit verbreitet. Mehr als hunderttausend Menschen gelten als verschwunden.
Auf der Tagung „Menschenrechte in Mexiko – Rolle der Zivilgesellschaft und internationale Verantwortung“ der Heinrich-Böll-Stiftung und der Deutschen Menschenrechtskoordination Mexiko fragten wir am 12. und 13. September 2024 in Berlin: Was bedeuten diese politischen Veränderungen für die Menschenrechtspolitik in Mexiko? Wie wirkt sich die Militarisierung auf die Menschenrechtslage aus? Wie kann zivilgesellschaftliches Engagement geschützt werden? Welchen Stellenwert hat Menschenrechts- und Umweltpolitik in den Beziehungen Deutschlands und der Europäischen Union zu Mexiko?
An den Paneldiskussionen und Workshops nahmen Gäste der mexikanischen und deutschen Zivilgesellschaft sowie politische Akteur*innen aus Deutschland und Europa teil. Wir dokumentieren hier die Mitschnitte der Auftakt- und Abschlusspanels sowie fotografische Eindrücke von der Veranstaltung.
Die Tagung stand zugleich im Zeichen des 10. Jahrestags des gewaltsamen Verschwindens der 43 Studenten von Ayotzinapa. Zum Gedenken organisierten die Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko und die Heinrich-Böll-Stiftung eine Ausstellung mit den Porträts der Verschwundenen.
Das komplette Tagungsprogramm und den Ankündigungstext finden Sie hier.
Mitschnitte der Veranstaltungen
Auftaktpanel: Menschenrechte in Mexiko im Jahr 2024
Es diskutieren:
María Luísa Aguilar Rodríguez, Centro de Derechos Humanos Miguel Agustín pro Juárez (Centro Prodh)
Dr. Carlos Pérez Ricart, Centro de Investigación y Docencia Económicas (CIDE)
MdB Nicole Westig, FDP, stellvertretendes Mitglied im Auswärtigen Ausschuss
Barbara Lochbihler, Mitglied UN-Ausschuss gegen das Verschwindenlassen
Moderation: Florian Huber (Leiter des Büros Mexiko-Stadt der Heinrich-Böll-Stiftung)
Abschlusspanel: Menschenrechte in Mexiko stärken – Herausforderungen und Erwartungen an die deutsche und europäische Politik
Es diskutieren:
Lucía Lagunes, Centro de Comunicación e Información para la Mujer – CIMAC
Victor-Hugo López Rodríguez, Red Todos los Derechos para Todas, Todos y Todes (RedTdT)
María Alejandra Nuño Ruiz Velasco, Centro Universitario por la Dignidad y la Justicia „Francisco Suárez“ Guadalajara, ITESO
Dr. Rudolf Teuwsen, Referatsleiter 303 Grundsätze der Zusammenarbeit mit Lateinamerika und der Karibik; Mexiko, BMZ
MEP Anna Cavazzini, Bündnis 90 / Die Grünen
Moderation: Françoise Greve, Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko
Fotogalerie
Alle Fotos: Lia Beltrán Valero