Online-Dialog: 09.07.2025 – Menschenrechte und Sicherheit in Chiapas

Einladung zu einem dringenden Gespräch: Menschenrechte und Sicherheit in Chiapas

Datum: Mittwoch, 9. Juli 2025

Uhrzeit: 10:30 Uhr (Ortszeit Mexiko) | 18:30 Uhr (Deutschland / MESZ)

Ort: Online (Vorherige Anmeldung erforderlich.)

Kontext

Am 20. Oktober 2024 wurde der Maya-Tsotsil-Priester und Menschenrechtsverteidiger Marcelo Pérez Pérez in San Cristóbal de Las Casas, Chiapas, ermordet.  Pater Marcelo hatte sein Leben dem Kampf für Gerechtigkeit, Frieden und den Schutz der Bevölkerung von Chiapas gewidmet, Mutig prangerte er die vielfältigen Formen der Gewalt an, von denen diese Region im Süden Mexikos betroffen ist. Nach seiner Ermordung wurden aus allen Ecken Mexikos und anderen Ländern der Welt Stimmen des Protests, der Solidarität und der Forderung nach Gerechtigkeit laut.

Dieses Verbrechen stellt nicht nur einen unwiederbringlichen Verlust dar, sondern unterstreicht auch die zunehmende Bedrohung und Gefährdung von Menschenrechtsverteidiger*innen und -organisationen sowie indigenen Gemeinschaften, die für die Verteidigung ihrer Territorien kämpfen.

Chiapas befindet sich in einem Kontext anhaltender und komplexer Gewalt, die durch das Zusammenspiel von organisierter Kriminalität, Regierungen, bewaffneten Gruppen und zunehmender Militarisierung gekennzeichnet ist. Diese Situation, die mit der Durchsetzung geostrategischer Wirtschaftsprojekte einhergeht, führt zu   systematischen Menschenrechtsverletzungen und einem Aufbrechen des sozialen Gefüges der indigenen Gemeinden, begleitet von einer Passivität und/oder Mittäterschaft des Staates.

Dies zeigt sich unteranderem an den jüngsten Drohungen gegen das Menschenrechtszentrum Frayba, sowie an der Festnahme zweier Mitglieder der EZLN-Unterstützungsbasis vor wenigen Wochen. Auch wenn diese mittlerweile durch den öffentlichen Druck und die Unterstützung von Frayba wieder freigelassen wurden, geht die strukturelle Gewalt in Chiapas weiter. Die Repression und Bedrohung gegen Menschenrechtsverteidiger, Journalisten und indigene Gemeinschaften muss deshalb dringend sichtbar gemacht werden.

Über den Dialog

Dieser Raum soll dazu dienen, über den Kontext der Gewalt in Chiapas und ihre tiefgreifenden Auswirkungen auf die indigenen Gemeinschaften und die Gesellschaft im Allgemeinen nachzudenken. Wir werden uns mit Fragen wie den folgenden beschäftigen:

·       Welche Rolle spielen oder spielten Personen wie Pater Marcelo und die vielen organisierten Gemeinden angesichts der aktuellen Welle der Gewalt in chiapas?
·       Wie wirken sich Militarisierung und wirtschaftliche Interessen auf die Gebiete und ihre Bewohner aus?
·       Welche Rolle spielen Menschenrechtsorganisationen und Menschenrechts Verteidigerinnen? Wieso werden sie bedroht und warum erkennt der Staat ihre Arbeit zu einer friedlichen Transformation des Konfliktes nicht an?
·       Welche Formen des Widerstands und der Autonomie haben die Gemeinschaften entwickelt? Wie können wir auf das Schweigen und die Abwesenheit des mexikanischen Staates reagieren?
·       Welche Maßnahmen können wir aus unserer Perspektive ergreifen, um uns mit Chiapas zu solidarisieren?

Gäste

Pedro de Jesús Faro Navarro, Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas A.C.

Aldo Santiago, Avispa Mídia

Frankfurt International, Mitglied des Netzwerks Europa Zapatista

Eröffnungsgrußwort: Françoise Greve, Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko


Moderation: Anne Haas, CAREA e.V.

Wir freuen uns auf euch, um Wege der Solidarität und Gerechtigkeit zu reflektieren und zu bauen!

Anmeldung und weitere Informationen: mex@oku-buero.de

Gefördert durch Engagement Global mit Mitteln des

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